Aus Freude über die Wiedervereinigung Deutschlands rief 1990 der japanische Fernsehsender TV-Asahi zu einer Spendenaktion auf, um Geld für die Pflanzung Japanischer Kirschbäume in Deutschland zu sammeln. Dabei kamen genug Spenden für über 9.000 Bäume zusammen, von denen ein großer Teil nach Berlin kam. Die ersten Bäume wurden im November 1990 an der Glienicker Brücke, einem symbolträchtigen Ort der Deutschen Teilung, gepflanzt. Viele Kirschbäume stehen heute im ehemaligen Grenzstreifen, aber auch in Parks und öffentlichen Einrichtungen. An diesen Orten kann man die Kirschblüten bestaunen und sich wie in Japan fühlen.
Einer der zentralsten Orte für einen Spaziergang unter Kirschblüten liegt direkt am Landwehrkanal. Auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Treptow und Neukölln stehen mehrere Kirschbäume, die man zum Beispiel vom Görlitzer Park aus leicht erreicht, indem man die Lohmühlenbrücke überquert und anschließend nach Süden Richtung Maybachufer läuft.
Auch in der Wiener Straße, die direkt an den Görlitzer Park grenzt, können Besucher unter mehr als 20 blühenden Bäume wandeln.
In der Nähe der Mauerparks gibt es mit 215 Bäumen eine noch längere Kirschblütenallee. Im früheren Todesstreifen zwischen den Bezirken Prenzlauer Berg und Wedding kann man heute ab der S-Bahnstation Bornholmer Straße unter einem rosa Blütendach spazieren.
Weiter nördlich, an der Bezirksgrenze zwischen Pankow und Wedding, stehen noch einmal 120 Kirschbäume. Diese erreicht man leicht vom S-Bahnhof Wollankstraße aus, wenn man dem Verlauf der Bahnstrecke in Richtung des Bürgerparks Pankow folgt.
Weitere 32 Kirschbäume befinden sich in der Vesaliusstraße nördlich vom S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf.
In den Gärten der Welt in Marzahn gibt es einen ganzen Japanischen Garten, in dem Mitte April ein Kirschblütenfest gefeiert wird. In den drei durch Wege miteinander verbundenen Gärten kann man von Fernost träumen und im Zen-Steingarten zur Ruhe kommen. Nahe des Japanischen Gartens wurden 80 Kirschbäume gepflanzt.
Auf dem Mauerweg zwischen Lichterfelde-Süd und Teltow stehen in der TV-Asahi-Kirschblütenallee über 1000 Bäume. Einmal im Jahr flanieren hier in der längsten Kirschblütenallee von Berlin und Brandenburg zahlreiche Besucher während der Kirschblütenwochen unter den wogenden rosa Blüten hindurch. Allerdings leider nicht in diesem Jahr, denn die Allee ist wegen Bauarbeiten gesperrt.
Eine weitere Ansammlung von Kirschbäumen befindet sich im Bezirk Lichtenberg. In der Nähe des S-Bahnhofs Wartenberg stehen im Landschaftspark Nord-Ost am Hagenower Ring etwa 50 Bäume und Sträucher.
Im Neuköllner Ortsteil Britz in der Onkel-Bräsig-Straße säumen rosa blühende Kirschbäume beide Straßenseiten. Da in der Onkel-Bräsig-Straße eine spätblühende Kirschsorte gepflanzt wurde, stehen die Bäume meist in voller Blüte, wenn in anderen Teilen der Stadt die Blüte schon vorbei ist.