Wohnen in Berlin
24.10.2025

Neue Berliner: Wer kommt, wer bleibt?

Fast 3,9 Millionen Menschen lebten im vergangenen Jahr in Berlin. Seit 2014 ist die Einwohnerzahl um knapp zehn Prozent gewachsen – maßgeblich befeuert durch Zuwanderung aus dem Ausland. Jeder vierte Berliner trägt inzwischen einen ausländischen Pass.

Besonders beeindruckend ist der Anstieg aus Indien. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Zahl indischer Staatsangehöriger in der Hauptstadt mehr als verzehnfacht. Mit 41.500 Menschen aus Indien übertrifft diese Gruppe mittlerweile sogar die russische Community (38.000). Der Großteil kommt zum Studieren und Arbeiten – unter ausländischen Studierenden sind Inder an deutschen Universitäten inzwischen die größte Herkunftsgruppe.

Auch die Plätze 2 bis 5 spiegeln aktuelle Krisen und Fluchtbewegungen wider: Afghanistan, Syrien, Ukraine, Iran. Die Zahl der in Berlin lebenden Ukrainer stieg seit 2014 von 9.800 auf 70.500 an. Ende 2024 waren 13.800 Iranerinnen und Iraner in der Stadt gemeldet.

In Berlins bunter Migrationslandschaft stehen Menschen mit türkischem Pass nach wie vor an der Spitze – doch das Wachstum ist vergleichsweise moderat. Seit 2014 ist ihre Zahl um rund 11 Prozent auf etwa 110.000 angewachsen. Dieses Plus entfiel nahezu komplett auf die Jahre 2019 bis 2024. Erfasst werden hierbei ausschließlich Inhaberinnen und Inhaber einer türkischen Staatsangehörigkeit, Doppelstaatler bleiben unberücksichtigt.

Ganz anders präsentiert sich das Bild bei Bürgerinnen und Bürgern aus Rumänien und Bulgarien. Rumänische Staatsangehörige haben seit 2014 um über 120 Prozent zugelegt und zählen heute rund 30.200 Menschen in der Hauptstadt. Bulgaren folgen auf Platz 10 der Zuwachsrangliste mit knapp 32.000 in Berlin – ein Plus von fast 50 Prozent gegenüber 2014.

Ein spannender Blick in die Zukunft:
Menschen aus Vietnam, China und Indien zieht es zunehmend nach Berlin. Gezielte Anwerbe- und Kooperationsabkommen fördern ihre Studien- und Arbeitsmöglichkeiten. Studierende aus Indien stellen bereits die größte ausländische Studentengruppe an deutschen Universitäten. 
Rumäninnen, Rumänen sowie Bulgarinnen und Bulgaren profitieren von voller Arbeitnehmerfreizügigkeit und benötigen keine gesonderte Arbeitserlaubnis mehr.

Berlin bleibt damit Magnet und Labor der Globalisierung: ob in Start-ups, Universitäten oder in multikulturellen Kiezen – das Gesicht der Stadt verändert sich weiter und spiegelt die Chancen einer offenen Gesellschaft wider.