Wohnen in Berlin
21.03.2024

Berliner und ihre Kieze: In diesen drei Berliner Kiezen wohnt es sich am engsten

Berlin ist eine Stadt der Gegensätze: Zwischen den weitläufigen Parks, den stillen Seen und den grünen Randgebieten gibt es auch Kieze, die besonders dicht besiedelt sind. Vielleicht denkt man hier an Marzahn mit seinen Plattenbauten, aber das ist ein Irrtum. In diesen drei Berliner Kiezen wohnt es sich am engsten:

Samariterviertel: Klein, aber oho
Das Samariterviertel in Friedrichshain ist ein kleiner Kiez mit großer Geschichte. Hier lebten einst Bauern, die die umliegenden Feldern bearbeiteten, und später Arbeiter, die in den Fabriken schufteten. Heute ist das Samariterviertel ein beliebter Wohnort für junge Familien, Studenten und Kreative, die das bunte und lebendige Flair schätzen.

Doch das hat seinen Preis: Das Samariterviertel ist der drittdichtest besiedelte Kiez Berlins. Auf gut 31 Hektar drängen sich 10.138 Menschen, das sind 32.657 pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Der Berliner Durchschnitt liegt bei 4.090 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Bekannt ist das Samariterviertel u.a. für die Samariterkirche, das renommierte Heinrich-Hertz-Gymnasium oder auch den U-Bahnhof Samariterstraße, der wie viele Bauwerke hier unter Denkmalschutz steht.

Helmholtzkiez: Zwischen Himmel und Erde
Der Helmholtzkiez in Prenzlauer Berg ist der zweitdichtest bewohnte Kiez Berlins. Er liegt schräg gegenüber dem Samariterviertel, getrennt durch die riesige Kreuzung von Prenzlauer Allee und Danziger Straße. Diese beiden Straßen bilden auch die südliche und östliche Grenze des Kiezes, der nach Norden vom S-Bahn-Graben begrenzt wird. Der westliche Teil gehört zum Dunckerkiez, der etwas weniger dicht besiedelt ist.

Im Helmholtzkiez leben 7.561 Menschen auf 22 Hektar, das sind 34.399 pro Quadratkilometer. Die meisten von ihnen wohnen in sanierten Gründerzeitbauten. Die Straßen sind eng und die Parkplätze rar, aber die Straßenbäume sorgen für Grün. Wer mehr davon braucht, kann zum Helmholtzplatz oder zum Thälmannpark spazieren, die beide schöne Grünflächen und Spielplätze bieten. Wer mehr Himmel sehen will, kann das Zeiss-Großplanetarium besuchen, das mit seiner silbernen Kuppel ein Wahrzeichen des Kiezes ist.

Der Helmholtzkiez ist ein Kiez mit Charme und Charakter. Die Straßennamen erinnern an die Ostseeinseln Hiddensee, Göhren und Stubbenkammer, die viele Berliner als Urlaubsziele schätzen. Der Kiez ist auch bekannt für seine Cafés, Bars, Restaurants und Läden, die für jeden Geschmack etwas bieten.

Winsviertel: Der Spitzenreiter
Das Winsviertel in Prenzlauer Berg ist der am dichtesten besiedelte Kiez Berlins - und das mit Abstand. Hier leben 8.445 Menschen auf 23,3 Hektar, das sind 36.291 pro Quadratkilometer. Das ist fast neunmal so viel wie der Berliner Durchschnitt. Wäre ganz Berlin so besiedelt wie dieser nördliche Teil des Winsviertels, hätte die Stadt 32 Millionen Einwohner!

Das Winsviertel liegt zwischen der Greifswalder, der Danziger, der Marienburger Straße und der Prenzlauer Allee. Es ist ein typischer Prenzlauer-Berg-Kiez mit vielen Altbauten, die in den letzten Jahren aufwendig saniert wurden. Die Mieten sind hoch, die Nachfrage ist groß. Viele junge Familien, Akademiker und Künstler leben hier, die das urbane und kulturelle Leben genießen. Das Winsviertel hat aber auch seine grünen Seiten, so kann man in den Volkspark Friedrichshain oder zum Mauerpark gehen, die beide nur einen Katzensprung entfernt sind.

Und nebenbei bemerkt, ganz Prenzlauer Berg hat eine Bevölkerungsdicht von 15.422 Einwohner pro Quadratkilometer, während Marzahn eine Bevölkerungsdichte von 6.029 Einwohner pro Quadratkilometer aufweist. Somit ist Prenzlauer Berg deutlich dichter besiedelt als Marzahn.